Lärm
Im Gewerbegebiet kann es auch mal etwas lauter sein. Das ist völlig ok - muss aber klare Grenzen haben.Die unmittelbar
angrenzenden schutzbedürftigen Nutzungen (v.a. Wohnhäuser, z.T.
Betriebsleiter)
wurden nicht ermittelt, sowie die Auswirkungen der geplanten Nutzung,
sowie des
Verkehrs auf die Immissionen angrenzender schutzwürdiger Nutzungen
wurden nicht
ermittelt.
Der Lärmkonflikt muss durch ein Immissionsschutzgutachten untersucht werden, um die Auswirkungen aufzuklären.
Ohne Aufklärung werden der Trennungsgrundsatz nach § 50 BImSchG und der Abwägungsgebot missachtet.
Hilfsweise gibt es pauschale Festsetzungen, um nur verträgliche Betriebe zuzulassen (Abstandsklassen nach 4. BImSchV)
Legende:
Blaue Punkte - Betriebliches Wohnen (geringer Schutzanspruch), Rosa Punkte -
Wohnen
Quelle: Darstellung auf Grundlage Geobasisdaten NRW, Bezirksregierung Köln
Interessante Feststellung am Rande: Für den Aldi an der Lüdinghauser Str. in
Ascheberg hat die Gemeinde für eine einzige LKW-Anlieferung je Nacht ein
Schallschutzgutachten erstellen lassen: (Presseartikel Ruhrnachrichten, 12.2.21, 4. Ä. BP A 1). In Herbern geht es dagegen um Dutzende oder Hunderte LKW-Bewegungen - aber das wird sicherheitshalber nicht untersucht ?
Gebietstyp Industrie - ist zum Glück vom Tisch
Was ist der Unterschied zwischen Industriegebiet und Gewerbegebiet?
Das merkt man vor allem nachts: Ein Industriegebiet darf 70 Dezibel laut sein, eine Gewerbegebiet nur 50 dB.
Je 3 Dezibel verdoppelt sich die Schallenergie, und je 10 Dezibel hört es sich doppelt so laut an.
Ein Industriegebiet hört sich also viermal so laut an wie ein Gewerbegebiet.
Und es strahlt das Hunderfache an Schallenergie in die Umgebung aus!Wozu ist ein Industriegebiet da? Das steht in § 9 Abs. 1
BauNVO: "Industriegebiete dienen ausschließlich der
Unterbringung von Gewerbebetrieben, und zwar vorwiegend solcher Betriebe, die
in anderen Baugebieten unzulässig sind."
Das Ziel ist also eine Planung für ein Gebiet für besonders laute und stinkende
Betriebe.
Ja, es gibt nördlich der Ondruper Straße bereits ein kleines Gebiet, dass als Industriegebiet ausgewiesen ist.
Nur sind hier die erlaubten Betriebe und dadurch sowohl Lärm als auch Verkehr ausdrücklich eingeschränkt.
Im
Gegensatz dazu ist in der neuen Planung das Industriegebiet
ausdrücklich unbeschränkt - also werden erst einmal sämtliche denkbaren
Betriebe zugelassen.
Wollen wir dort überhaupt ein Industriegebiet - wo doch der ganze Bestand
durch effektive kleine Unternehmen und Handwerksbetriebe geprägt wird, die
zumeist auch am Betriebssitz wohnen? Bisher ist das Gebiet außerhalb der
Arbeitszeiten ruhig - demnächst könnte 24/7 gearbeitet und durch LWK geliefert
bzw geholt werden.
Würde eine Gewerbegebiet nicht viel besser zum Dorf passen?